GALERIE KUNSTBUERO

Tamuna Sirbilaze

curated by Elisabetta Bresciani

Im Kontext der unterschiedlichen Annäherungen zum byzantinischen Erbes Georgiens, müssen wir die "Flower Codes" der in Georgien geborenen und jetzt in Wien lebenden Künstlerin Tamuna Sirbiladze verstehen, um so im Stande zu sein, die tiefe Spiritualität dieser Bilder zu begreifen, die als eine Erleichterung in die Farbe wörtlich geschnitzt werden. Als feiere und zelebriere die Künstlerin in den "Flower Codes" und deren Farbgebung eine Hommage an die Geschichte und die Materialität dieses byzantinischen Erbes ihres Heimatlandes. Betrachten wir diese Farben: in der natürlichen Welt finden wir hier im Falle der Farbe Ocker zum Beispiel, dass ihre Materialität häufiger von den genauen Ort abhängt, wo die abgebaut wird...also ihre traditionelle Herstellung. Die Farbe Indigo hingegen, da kann man dutzend verschiedene Farbtöne abgewinnen. Bei dieser Farbe kommt noch dazu, dass sie von der verrinnenden Zeit, von deren basischen Reaktion und nicht zuletzt von der Stärke des Tageslichtes abhängt. Das Produzieren von Farben ist handwerklich vielleicht ungenau, aber eine höchst symbolischer Akt. In der aktuellen Ausstellung Sirbiladze in der Wiener Art Foundation/kunstbuero "Give me a Break", geht es der Künstlerin bei ihrer Arbeiten aber um eine andere Spezifikation der Farbe, nämlich um die der Präzision. So, als würde die Künstlerin die Welt in Grundfarben aufteilen, die sie dann mit klangvollen Namen benennt, wie etwa Holz-Violett, Moos-Stein und Feder-Schwefel....

In der byzantinischen Tradition hatte die Gestaltung von Materialien jene Zuordnung der Farben zu den Emotionen zu reflektieren, welche in tausend Schattierungen in einem aufwendigen Malereisystem verarbeitet werden. In der Malerei Sirbilaze's bilden "Flower Codes" eine spielerische Parallele.

Enlisch Version
Within the different cultural approaches of Byzantine heritage Georgia born Tamuna's Flower Codes have to be seen for being able to understand deeply the spirituality of this paintings which are literally carved as a relief into the color; indeed, she seems to celebrate within a homage to its history and its materiality. In the natural world – where the color of an ochre might depend on the exact place where it was mined, or where an indigo dye could be dozens of different shades, depending on the dipping time, the alkalinity and even the sunniness of the day – making colors has traditionally been an imprecise although often highly symbolic activity. But at Tamuna Sirbiladze's current exhibition "Give me a Break", which has grown to be the color-specification in her own work, color is all about precision. It seems like the artist is dividing the world into basic colors - including evocative names like wood violet, moss stone, sulphur spring - and making up about thousands shades of a more elaborate painting system that reflects the Byzantine cultural heritage of shaping materials and assigning colors to emotions. Her "Flower Codes" are creating a gamely Parallel. 

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